Sonntag Miserikordias Domini zu
Hause
„Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind,“ sagt Jesus, „da bin ich mitten unter ihnen.“ Das macht Mut, den Gottesdienst auch zu Hause zu feiern. Der zweite Sonntag nach Ostern trägt den Namen Miserikordias Domini. Miserikordias Domini ist geprägt von dem Motiv des guten Hirten. Daher wird er auch Hirtensonntag bezeichnet.
Ich glaube, dass wir gerade in
diesen Tagen einen guten Hirten richtig gut gebrauchen können.
Ihre Vikarin Jelena Kaletta
Vorbereitung
Sie brauchen:
- den richtigen Ort: Ob Küchentisch oder Sofa oder ganz woanders: dass
wissen Sie selbst am besten
- eine Kerze, Streichhölzer
- diese Seiten
- *optional: Eine Bibel, ein Gesangbuch. Das muss aber nicht sein. Alles
Wichtige steht auch hier. Haben Sie Mut zum Singen. Gemeinsames Singen stärkt
und tröstet. Wenn Sie alleine sind oder sich das Singen nicht trauen, können
Sie die Verse auch einfach lesen. Es ist auch möglich, sich auf einschlägigen
Internetplattformen das Lied vorspielen und singen zu lassen.
Die Liednummern beziehen sich auf
das Evangelische Gesangbuch (EG) oder das EG+.
Beginn
Eine/r: Im Namen des Vaters und des Sohnes
und des Heiligen Geistes.
Alle: Amen.
EG+ 30
Die Kerze brennt, ein kleines Licht,
wir
staunen und hören: „Fürchte dich nicht“,
erzählen
und singen, wie alles begann,
in
Gottes Namen fangen wir an. (2x)
Psalm 23
Der Psalm kann auch gemeinsam
auswendig gesprochen werden.
Der HERR ist mein Hirte,
mir wird
nichts mangeln.
Er
weidet mich auf einer grünen Aue,
und
führet mich zum frischen Wasser.
Er
erquicket meine Seele,
er führet
mich auf rechter Straße um seines Namens willen.
Und
ob ich schon wanderte im finsteren Tal,
fürchte
ich kein Unglück;
Denn du
bist bei mir,
dein
Stecken und Stab trösten mich.
Du
bereitest vor mir einen Tisch
Im
Angesicht meiner Feinde.
Du salbest
mein Haupt mit Öl
Und
schenkest mit voll ein.
Gutes
und Barmherzigkeit werden mir folgen
mein
Leben lang,
und
ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.
Gesungen oder gesprochen:
Ehr sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist,
wie es war
im Anfang, jetzt und immerdar
und von
Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Tagesgebet
Eine/r: Gott, in diesen Tagen fühlen wir
uns manchmal wie umherirrende Schafe.
Wir machen
uns Sorgen um uns und unsere Familien,
haben
Angst um unsere Mitmenschen,
sehen mit
Beunruhigung auf die Geschehnisse der Welt.
So bitten
wir dich:
Sei bei
uns.
Dein
Stecken und Stab tröste uns.
Durch
Jesus Christus,
der mit
dir und dem Heiligen Geist lebt und Leben schafft
von
Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen.
EG 72
- O Jesu Christe, wahres Licht,
erleuchte, die dich kennen nicht,
und bringe sie zu deiner Herd,
dass ihre Seel auch selig werd.
- Erfülle mit dem Gnadenschein,
die in Irrtum verführet sein,
auch die, so heimlich ficht noch an
in ihrem Sinn ein falscher Wahn;
- und was sich sonst verlaufen hat
von dir, das suche du mit Gnad
und ihr verwund’t Gewissen heil,
lass sie am Himmel haben teil.
5. Erleuchte, die da sind verblend’t,
bring her, die sich von uns getrennt,
versammle, die zerstreuet gehn,
mach feste, die im Zweifel stehn.
6. So werden sie mit uns zugleich
auf Erden und im Himmelreich
hier zeitlich und dort ewiglich
für
solche Gnade preisen dich.
Lesung Psalm 23
Der HERR ist mein Hirte,
mir wird
nichts mangeln.
Er
weidet mich auf einer grünen Aue,
und
führet mich zum frischen Wasser.
Er
erquicket meine Seele,
er führet
mich auf rechter Straße um seines Namens willen.
Und
ob ich schon wanderte im finsteren Tal,
fürchte
ich kein Unglück;
Denn du
bist bei mir,
dein
Stecken und Stab trösten mich.
Du
bereitest vor mir einen Tisch
Im
Angesicht meiner Feinde.
Du salbest
mein Haupt mit Öl
Und
schenkest mit voll ein.
Gutes
und Barmherzigkeit werden mir folgen
mein
Leben lang,
und
ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.
Auslegung
Wie es nun weitergeht: Entweder mit A
(Sie machen sich selbst daran, den Psalm
auszulegen) und/ oder mit B (Gedanken zu Psalm 23, die nach der Arbeit mit den Konfirmanden und
Konfirmandinnen aus Altwildungen entstan- den
sind).
A Bibel teilen:
- wenn du allein bist: Du kannst den Text abschreiben.
Du
kannst kreativ mit ihm umgehen.
Du
kannst ihn auswendig lernen oder aufsagen.
Forme
aus den Buchstaben ein Bild.
Scheibe
oder male auf, was Dir durch den Kopf geht.
- Wenn du mit mehreren feierst: Ihr könnt „Bibel-Teilen“ (so heißt die
Methode): Wenn der Bibeltext vorgelesen ist, sagt jede und jeder daraus ein
Wort oder einen Satz, der ihm oder ihr wichtig geworden ist, der hängen
geblieben ist. Ohne Kommentare dazu. Es darf Wiederholungen geben. Danach den Text
nochmal lesen. Anregungen für das Gespräch über den Text – ein Tipp: Jede und
jeder spricht von sich in der ersten Person: Was hat mich angesprochen? Was
finde ich gut an dem Psalm? Warum? Was verstehe ich nicht? Was ärgert mich?
Kann ich sagen, was mich stört? Was ist mir wichtig und warum?
- Oder ihr führt ein Schreibgespräch: Auf einem leeren Blatt Papier beginnt
eine/r mit einem Satz, ein/e andere/r setzt ihn fort oder stellt eine Frage
dazu. Vielleicht fällt ihm oder ihr auch eine Anmerkung dazu ein. So entsteht
ein stummer Dialog, der Zeit zum Nachdenken lässt.
Gebet
Eine/r: Der Friede Gottes, der höher ist
als alle Vernunft, bewahre Eure Herzen und Sinne/ mein Herz und meine Sinne
in Christus Jesus.
Alle: Amen.
B Gedanken zu
Psalm 23
Psalm 23 ist wohl einer der bekanntesten Psalmen. Zu
vielen kirchlichen Gelegenheiten wird er gebetet, weil er sowohl zu den
hellsten als auch den dunkelsten Momenten des Lebens passt.
Psalmen bestimmen bis heute die Gebetstradition im
Judentum und Christentum. Eine Jahrhunderte alte Tradition bewahrt sich in ihnen.
Psalmen eignen sich besonders, wenn die eigenen Worte nicht ausreichen oder
fehlen.
Psalmen sind Lieder oder Gebete von Menschen, die sich
mit ihrer Klage und ihrem Lob an Gott wenden.
Klage und Lob. Noch nie habe ich diese beiden Gegensätze
so sehr in meinem Inneren vereint gefühlt.
Klage, weil ich mich um die vielen Infizierten und
Kranken sorge.
Klage, weil ich mit Angst auf die Lage in vielen anderen
Ländern blicke, in denen die medizinische und soziale Versorgung nicht
annähernd so gut ist, wie in Deutschland. Klage, weil ich angesichts der Zahlen
von häuslicher Gewalt beunruhigt bin.
Klage über so Vieles mehr. (Was ist Ihre persönliche Klage?)
Und dann spricht das Lob:
Lob für eine Bundesregierung, die Verantwortung trägt und
für unser Wohl sorgt.
Lob (und so große Bewunderung) für all die Mütter und
Väter, die neben ihren Jobs nun auch noch die Kinderbetreuung stemmen.
Lob für die zauberhafte Schöpfung Gottes, die sich jetzt
im Frühling von ihrer schönsten Seite zeigt.
Lob über so Vieles mehr. (In welches Lob können Sie einstimmen?)
Angesichts der täglichen Nachrichten und Bilder
verschlägt es mir fast täglich die Sprache. Ich fühle mich wie ein umherirrendes
Schaf.
Suche den rechten Weg.
Suche Antworten auf die unzähligen Fragen in meinem Kopf.
Mit Blick auf Psalm 23 bekomme ich auf die aktuellen
Fragen keine Antworten.
Diese Antworten bleiben aus.
Aber ich finde Trost und Zuversicht.
So höre ich es auch in den Worten der Konfis:
„Und muss ich durch ein finsteres Tal, fürchte ich keine
Gefahr.“
„Gott wird als Freund und Hüter dargestellt. Mir wird
gesagt, dass ich nicht alleine bin.“
„Der Herr ist mein Wächter und behütet uns in schwierigen
Situationen“
„Nichts als Liebe und Güte begleiten mich alle Tage
meines Lebens.“
Gott nimmt die Situation nicht einfach weg. Er ändert sie
nicht einfach und macht alles wieder gut. Auch lässt er keinen Impfstoff vom
Himmel fallen. Und das frische Wasser macht die Welt nicht gesund.
So sehnlich wir uns das vielleicht auch wünschen.
Aber Gott ist bei uns. Er passt auf uns auf wie ein guter
Hirte auf seine Schafe.
Er begleitet uns auf diesem Weg. Er leitet uns auf den
steinigen und abschüssigen Pfaden unseres Lebens. Er sorgt für uns. Er hört uns
zu wie ein guter Freund.
Um uns zu begleiten und uns nicht allein zu lassen, so
düster das Tal auch sein mag, ist Gott Mensch geworden. Gestorben und
auferstanden. Mit der Auferstehung feiern wir den Sieg der grünen Auen und des
frischen Wassers über die finsteren Täler und das Unglück. Wir feiern den Sieg
des Lebens über den Tod. Mit dem Trost und der Zuversicht aus Psalm 23 im
Rücken, können wir gerade in diesen Tagen die Frohe Botschaft nicht oft genug
verkündigen: „Der Herr ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja!“
Und als gekreuzigter und auferstandener ist Jesus
Christus bei uns. Heute und alle Tage. Amen.
Glaubensbekenntnis
Eine/r: Wir glauben an den einen Gott,
den
Vater, den Allmächtigen,
der
alles geschaffen hat,
Himmel
und Erde,
die sichtbare
und die unsichtbare Welt.
Eine/r: Und an den einen Herrn Jesus Christus,
Gottes
eingeborenen Sohn,
aus
dem Vater geboren vor aller Zeit:
Gott
von Gott,
Licht
vom Licht,
wahrer
Gott vom wahren Gott,
gezeugt,
nicht geschaffen,
eines
Wesens mit dem Vater;
durch
ihn ist alles geschaffen.
Für
uns Menschen und zu unserem Heil
ist er
vom Himmel gekommen,
hat
Fleisch angenommen
durch
den Heiligen Geist
von
der Jungfrau Maria
und
ist Mensch geworden.
Er wurde
für uns gekreuzigt
unter
Pontius Pilatus,
hat
gelitten und ist begraben worden,
ist am
dritten Tage auferstanden
nach
der Schrift
und
aufgefahren in den Himmel.
Er
sitzt zur Rechten des Vaters
und
wird wiederkommen in Herrlichkeit,
zu richten
die Lebenden und die Toten;
seiner
Herrschaft wird kein Ende sein.
Eine/r: Wir glauben an den Heiligen Geist,
der
Herr ist und lebendig macht,
der
aus dem Vater und dem Sohn hervorgeht,
der
mit dem Vater und dem Sohn
angebetet
und verherrlicht wird,
der
gesprochen hat durch die Propheten,
und
die eine heilige, christliche und apostolische Kirche.
Wir
bekennen die eine Taufe zur Vergebung der Sünden.
Wir
erwarten die Auferstehung der Toten
und
das Leben der kommenden Welt.
Amen.
Fürbittengebet
Eine/r: Jesus Christus, du unser Hirte.
Wir sehnen uns
danach,
den Weg zu kennen.
Du weißt ihn.
Zeig uns den Weg.
Zeig ihn denen,
die uns regieren,
die unser Wohl wollen.
Bringe uns auf den richtigen Weg.
Erbarme dich unser.
Eine/r: Jesus Christus, du unser Hirte.
Wir sind gefangen in unserer
Sorge.
Du siehst die Ängste der Welt.
Schau auf die Menschen,
die keinen Ausweg sehen –
auf der Flucht,
in Lagern,
im Krieg.
Schau auf die Menschen,
die kein Zuhause haben,
wo sie Schutz finden.
Und schau auf die,
für die der Schutzraum zur
Gefahr wird.
Steh ihnen bei und trage sie auf
deinen Schultern.
Erbarme dich unser.
Eine/r: Jesus Christus, du unser Hirte.
Siehst du den Glauben?
Siehst du die Hoffnung?
Dir vertrauen wir,
denn du bist bei uns,
bei dir wird uns nichts mangeln.
Tröstest du uns?
Bereite uns den Tisch und bleib
bei uns.
Erbarme dich unser,
heute und alle Tage.
Amen.
Vater
Unser …
EG 265
- Du guter
Hirt, Herr Jesus Christ,
steh deiner Kirche
bei,
dass über allem, was
da ist,
ein Herr, ein Glaube
sei.
- Herr, mach
uns im Glauben treu
Und in der Wahrheit
frei,
dass unsre Liebe immer
neu
der Einheit Zeugnis
sei.
Segen
Eine/r: Es segne Dich Gott, der Allmächtige und
Barmherzige,
der Vater, der Sohn und der
Heilige Geist.
Alle: Amen.
Weltgebetstag online und im Gebet vereint
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